Coaching und Mentoring via Skype oder Telefon

Tag Stier baendigen

Sheryl Sandberg – CEO bei facebook – hat es geschafft Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. Es ist ihr nicht zugeflogen.

Als hochschwangere Managerin hat sie Frauenparkplätze bei google eingefordert, und es wurde sofort umgesetzt. Oftmals werden wichtige Arbeitsbedingungen für Frauen nicht erkannt, oder wir selbst erkennen sie und fordern sie nicht ein.
Oft bremsen wir Frauen uns selbst aus, wir finden das Spiel, das männliche Imponiergehabe zu blöde und schalten zu früh einen Gang zurück und begeben uns freiwillig auf die Reservebank. Was ist jedoch zu tun?

Hier eine kleine Liste:

  • Mehr Raum einfordern
  • Ablehnung aushalten
  • Klare Ansagen machen
  • Forderungen stellen …

Dies stellt für viele von uns eine Änderung unserer Glaubenssätze dar, wer bin ich denn dann, wenn ich mich so verhalte? Aber Veränderungen sind im Berufsleben das tägliche Brot – klar hier sind Männer und Frauen gleich gefordert – nur die einen haben etwas zu verlieren und Frauen haben etwas zu gewinnen. Und unter Berücksichtigung der Wirtschaftslage und des Fachkräftemangels – wird es für alle ein Win-win-win Situation geben müssen. Der Anpfiff ist schon gemacht, jetzt geht es darum mitzuspielen und zu bestimmen in welcher Liga das Ergebnis stattfindet.

Coaching – das ist Vertrauenssache

Ein Coach kann dabei helfen, eigenes Verhalten objektiver zu analysieren, neue Ziele zu erarbeiten und das neue Verhalten und Auftreten zu begleiten. Fast alle meiner Coachees sind Top-Manager, die in unseren Sitzungen ihre nächsten Karriereschritte diskutieren und einen Sparring-Partner an ihrer Seite wissen wollen. Fast nie sind es Frauen, die diese Maßnahmen bei ihrem Arbeitgeber einfordern oder auch mal selbst die Finanzierung in die Hand nehmen. Frauen beanspruchen per se oft Macht nicht eindeutig genug, weil es nicht zu ihrer Rolle passt und sie dahingehend kaum weibliche Vorbilder haben.
Natürlich nimmt manchmal auch die Doppelbelastung Familie und Beruf viel Energie in Anspruch, doch wie kann die Gehaltsschere geschlossen werden, wie die geringere Berücksichtigung bei Beförderungen abgeschafft werden?
Coaching ist Vertrauenssache! Die Chemie zwischen Coach und Coachee muss passen, beide müssen sich sympathisch sein und es darf kein Zweifel an der Kompetenz des Coaches bestehen.

Mit Skype-oder Telefon-Coaching unabhängig von Zeit und Ort

Und wenn das gegeben ist, vereinbaren beide Dank der neuen Technologien ein Skype- oder Telefon-Coaching, ohne nervige Anfahrtszeiten sondern zeitschonend dann, wenn Ruhe eingekehrt ist und mit Neugier und Offenheit neue Wege aufgezeigt werden können .

Coaches findet man am besten über persönliche Empfehlungen. Auf jeden Fall sollte immer ein Probe-Coaching vereinbart werden, um nach kurzer Zeit festzustellen, ob man zusammenarbeiten möchte. Dieser Zeit- und Geldaufwand ist für jede von uns eine lohnenswerte Investition in die eigene Zukunft.

Sheryl Sandberg hat es geschafft: Die Managerin steht ganz oben – obwohl sie Mutter ist. Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen, genau daran scheitern aber viele Frauen in Deutschland. Das liegt immer an fehlenden Rahmenbedingungen wie einer verlässlichen Kinderbetreuung.

Dies zu ändern, hilft nicht nur den Frauen. Es hilft auch den Unternehmen, die angesichts des Fachkräftemangels dringend auf qualifiziertes Personal angewiesen sind – egal, welches Geschlecht hat. Sheryl Sandberg: „Die Revolution ist steckengeblieben“. (Von Jessica Binsch mit einem Kommentar von Wibke Busch)

US-Managerin Sandberg ruft Frauen auf: „Hängt euch rein!“.

Sheryl Sandberg ermutigt Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und Risikobereitschaft.

Berlin. Man muss sich die Situation vorstellen. Da kommt Sheryl Sandberg ins Büro ihres damaligen Chefs bei Google, Firmen-Mitgründer Sergey Brin. Sandberg ist aufgewühlt. Sie ist schwanger – und bei Google gibt es keine Frauenparkplätze.

Das müsse sich ändern, verlangt Sandberg. Brin pflichtet ihr bei: Frauenparkplätze müssen her. Sandberg hat ihr Ziel erreicht.

Diese Anekdote erzählt Sandberg gleich zu Beginn ihres Buches „Lean In“. Die Aufforderung bedeutet in etwa „Hängt euch rein“. Am Samstag erscheint das Werk auf Deutsch.

Darin geht es um den mangelnden Aufstieg von Frauen in der Arbeitswelt. Denn in den Chefetagen auch deutscher Unternehmen sind Frauen unterrepräsentiert. Nur knapp zehn Prozent der Mitglieder in den Aufsichtsräten großer Unternehmen sind Frauen.

Sandberg meint, dass Frauen ihre Karrieren selbst ausbremsen. Schon kleinen Mädchen werde eingeschärft, nicht zu aggressiv aufzutreten. Später werde eine erfolgreiche Frau eher als kalt angesehen, während Männer als führungsstark gelten. Dieses sozial erwartete Verhalten halte Frauen zurück. „Wir schrauben unsere eigenen Erwartungen an uns zurück“, schreibt Sandberg. „Unsere Revolution ist steckengeblieben.“ Sie will die Revolution wieder in Gang bringen.

Wie Frauen lernen, im Berufsleben mehr zu fordern.

Alles ist ein Wettbewerb, Sieger wird, wer das teuerste Auto, den lautesten Wortbeitrag oder das größte Haus vorweisen kann. Männer lieben dieses Spiel – sich miteinander messen, ein ewiges Gerangel, das im Kindergarten beginnt und im Job zur Perfektion getrieben wird. Frauen stehen meist daneben und finden das: lächerlich. „Das ist mir zu blöd“, sagen sie dann, gehen schnell zum Schreibtisch und arbeiten emsig weiter. Ist ja einiges liegen geblieben während der Konferenz. Während die Männer sich um das Alphatier scharen, um ein bisschen Selbstmarketing zu betreiben, erledigen Frauen die liegengebliebene Arbeit.

Mehr auf die Gewinnseite schauen.

Ob in Honorarverhandlungen, im Bewerbungsgespräch oder im Alltag: eine Macke von Frauen ist, tief zu stapeln. „Dieses ständige Unterschätzen ist furchtbar“, sagt Caroline Topf. Sie ist Erfolgstrainerin und Coach sowie Geschäftsführerin der Unternehmensberatung metatalk in Augsburg. Auch Heike Kuhl setzt da an, die kritische Stimme sei bei Frauen besonders laut, sagt die Berliner Coacherin. Das klassische Problem dahinter sei, sich selbst nicht den Wert zu geben, sondern ihn über das Außen zu definieren. „Frauen sind da kulturhistorisch geprägt“, sagt Kuhl. Darum sei der erste Schritt, die Glaubenssätze neu zu definieren. „Ich beobachte es oft bei Frauen, die zu mir kommen, dass die ihre Erfolge gar nicht wahrnehmen, weil sie zu sehr auf die Defizite achten“. Ihr Rat: Mehr auf die Gewinnseite schauen. So kann man auch überzeugender auftreten.

Hier können Frauen von Männern lernen, Umgekehrt gilt das übrigens auch: „Ein Stück weit Bescheidenheit täte manchem Mann auch gut“, sagt Cornelia Topf. Daher plädiert sie dafür, beides zu können. Für Frauen ist es meist erstmal anstrengend, sich in die erste Reihe zu stellen. Denn es ist neu und ungewohnt. Aber das kann man ja üben, auch im Privaten. Lobt der Vorgesetzte für eine Präsentation, unterstützt man die Anerkennung und stapelt nicht tief. Sondern hebt die eigene Leistung hervor. Und lobt er nicht, weist man ihn darauf hin, was für eine tolle Arbeit man da geleistet hat.

Nun steht die Frau in der ersten Reihe und will da auch gehört werden. Ohne Ellbogen wird das schwierig. Sonst haben einen die anderen Kollegen ganz schnell wieder zurück gedrängt.

Die Konjunktive aus der Sprache streichen.

Das Problem: Frauen wollen gemocht werden. Cornelia Topf formuliert das so: „Über Leichen gehen für die Karriere ist für die meisten Frauen unvorstellbar. Aber leicht Verletzte, dass können sie akzeptieren“. Für Heike Kuhl ist dieses Gefallen wollen die größte Karrierefalle. Denn wenn man etwas durchsetzen will, kommt es nicht auf Nettigkeit an. Muss man sich auch mal Unbeliebt machen oder jemandem auf die Füße treten. „Die Angst vor Ablehnung wird überschätzt“, sagt Topf. Ihr Rat: Es einfach mal aushalten, dass man nicht gemocht wird. Dann sei das eben so, „so what!“ Nur so käme man voran. Frauen sollten nicht versuchen, es allen immer recht zu machen. Das könnten sie ohnehin nicht.

Im Gegenteil, eigentlich ist es egal, wie sie es machen, es ist immer falsch. Ist eine Frau forsch, kommt sie schnell in die Schublade „Haare auf den Zähnen“ oder „Zicke“. Ist sie nett und ruhig, wird sie als harmlos und unambitioniert abgestempelt. Bekommt sie Kinder, gilt sie als nicht mehr belastbar. Oder als Rabenmutter. Männer wie auch andere Frauen urteilen hart über eine Frau im Beruf. Insofern: mutig sein, die eigenen Wünsche durchsetzen und für sich einstehen. „Dazu gehört auch, dass ich klar und deutlich formuliere, was ich möchte. Frauen müssen die Konjunktive aus ihrer Sprache streichen“, sagt Cornelia Topf.
„Darf ich mal was fragen?“ Wenn eine Frau so ihre Sätze anfängt, rollt die Augsburger Coacherin die Augen. „Nein“, ist dann ihre Antwort. In einem Meeting wäre das ja auch die falsche Strategie. Zu zögerlich. Also mehr Mut bitte. Den könne man sich auch von den Herren abgucken, sagt Kuhl.

Es geht nicht um Verbissenheit. Dieses Spiel als etwas Lustvolles begreifen, das auch Spaß machen kann, sagt Topf. „Es ist nicht das Spiel der Männer, die spielen es nur schon länger als wir Frauen“, sagt Heike Kuhl.

Angela Merkel und der Hosenanzug.

Es geht also auch viel um Status. „Eine Klientin von mir geht nur noch mit einem Laptop und zwei Handys in Sitzungen“, sagt Cornelia Topf. So vergrößere sie ihren Raum. Und bringt sich auf Augenhöhe mit den Kollegen. Der Code dahinter: man ist wichtig und erfolgreich.

Für Frauen ist auch die Kleidung ein Thema. Soll man es machen wie Angela Merkel und nur noch Hosenanzüge tragen? „Um Gottes Willen nein“, sagen die Coaches Topf und Kuhl. Als Frau hat man doch viel mehr Spielraum, vor allem, je höher die Position. Solange sie noch nicht selbstbewusst genug sind, rät sie: „Tragen Sie ein Jacket! Das macht breitere Schultern, so nehmen Sie mehr Raum ein.“

Wann dann, wenn nicht jetzt: Spielen und pokern.

Hier beginnen für viele Arbeitnehmerinnen die Hemmschwellen. „Ja, die Position übernehme ich gerne, aber dafür will ich auch mehr Geld“. Das sagen Frauen leider viel zu wenig, wenn man Experten fragt. Wichtig sei, sich für etwas zu entscheiden, sich Ziele zu setzen, sagt Heike Kuhl. Und das zu vertreten. Vor einer Verhandlung sollte man genau wissen, was man will. Den Wert der eigenen Arbeit selber festlegen, also eine Gehaltforderung aussprechen und nicht warten, bis einem etwas angeboten wird.

Sie dürfen spielen, und pokern. Und wenn die Forderung zu hoch ist? Und darf ich überhaupt so forsch auftreten. Expertenrat: egal, Zweifel ausschalten, hoch pokern. Denn: Nur nett sein führt zur Unterbezahlung. So wird die nette Kollegin am Ende ihrer beruflichen Laufbahn sicherlich einen Blumenstrauß bekommen. Und dann womöglich in die Altersarmut rutschen.

Was ist Coaching?

Wenn Sie das Gefühl haben, allein nicht mehr weiter zu kommen, ist langes Abwarten und falscher Stolz fehl am Platz. Spätestens jetzt sollten Sie sich Hilfe holen und mit Coaching beginnen.

Der Begriff „Coaching“ kommt ursprünglich aus dem Sport. Als persönlicher Trainer begleitet der Coach den Sportler durch Höhen und Tiefen. Er kennt dessen Stärken und Schwächen und entwickelt gemeinsam mit ihm einen optimalen Trainingsplan. Dieses Konzept wurde auf das Berufsleben übertragen. Als eine Art „Fitness-Programm“ für den Job hilft es über Krisen, schwierige Konfliktsituationen und Probleme wie zum Beispiel Missmanagement hinweg. Anders als etwa bei einer EDV-Schulung steht nicht die Vermittlung von Sachinhalten im Vordergrund, sondern eine neutrale Person berät Sie in einen einer speziellen beruflichen Situation, in der man als Individuum auf ganz bestimmte Art und Weise agiert. Das kann eine entsprechend ausgebildete Frau oder auch ein Mann sein – die Bezeichnung stammt aus dem Englischen und lautet in beiden Fällen einfach „Coach„. Er oder sie hilft, den eigenen Standort zu bestimmen, unterstützt beim Reflektieren, Strukturieren, Herausfinden von Handlungsalternativen und begleitet Lösungs-Prozesse.

Was kann sich durch Coaching verändern?

Ein Coach kann dabei helfen, die verschiedenen Teile eines Problems deutlicher zu sehen, indem man zum einen lernt, sich mit seiner Verantwortung für die Situation auseinanderzusetzen und zum anderen, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen.

Fast nie handelt es sich in einer Krise um ein eindimensionales Problem, weiß der Trainer Reinhard Breuel aus seiner langjährigen Beratungserfahrung. Oft bilden mehrere Probleme ein System, bei dem alle Aspekte – und alle Personen – untereinander in Verbindung stehen und in einer Art „Teufelskreis“ miteinander vernetzt sind. Deshalb ist zum Beispiel nie nur der Chef oder die Chefin an einem Konflikt schuld, sondern es ist immer auch die Person mitverantwortlich, die etwas mit sich machen lässt. Jeder muss also seinen eigenen Anteil und den des anderen an der Situation analysieren.

Zum Beispiel beanspruchen Frauen oft Macht nicht offen und eindeutig, weil das (noch) nicht zu ihrer Rolle passt und sie kaum weibliche Vorbilder haben, die das bereits tun. Ohne sich selbst über den Zusammenhang klar zu sein, kochen sie statt dessen innerlich vor Wut auf ihren Chef, der vor sich selbst und vor anderen offen zu seinem Machtanspruch steht. Diese Wut auf den Chef führt zu seiner Abwertung: „Der ist doch inkompetent und machtbesessen“, heißt es dann. Verstärkt wird dieses Problem dadurch, dass Frauen sich leicht ungerecht behandelt fühlen, weil sie sich oft mit der Firma „überidentifizieren“. Unter Umständen leisten sie sogar tatsächlich mehr als ihr Chef – aber vielleicht auch mehr als überhaupt nötig und gefragt ist. Die Fragen, die Sie sich stellen müssen, wenn Situationen aus dem Ruder laufen, heißen deshalb: „Wie verhalte ich mich – und aus welcher Motivation heraus?“ und „Welche Wechselwirkungen erzeugt das?“ Das ist nicht auf eine simple, allgemein gültige Verhaltensformel zu bringen.

Jede Situation ist anders gelagert. Wenn Sie im Beruf wachsen wollen, müssen Sie sich den schwierigen Herausforderungen – und oft bedeutet das, vor allem auch sich selbst – stellen. Dazu gehört, sich anderen gegenüber abzugrenzen und auch einmal „Nein“ zu sagen, die eigenen Überzeugungen deutlich zu machen und dazu zu stehen, die eigene Arbeit qualitativ abzusichern, Verständnis für das eigene Handeln und für die eigene berufliche Rolle zu entwickeln, aber auch die eigene Rolle selbstkritisch zu hinterfragen. Gerade hier hilft ein Coach dabei, sich weder zu kritisch noch zu selbstgefällig zu sehen und die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere klarer zu erkennen.

Auch Krisen in verschiedenen Lebensbereichen hängen oft miteinander zusammen. Persönliche Krisen ziehen oft berufliche nach sich und umgekehrt. Und beide ziehen oft noch gesundheitliche Probleme nach sich. Coaching kann in solchen Situationen dabei helfen, zu erkennen, wo der gemeinsame Ansatzpunkt der Probleme liegt.

Coaching führt aus unterschiedlichsten Krisen.

Führungskräfte befinden sich oft in einer Arbeitssituation, die von Einsamkeit geprägt ist und in der sie kaum noch ehrliche Rückmeldungen über ihr Verhalten bekommen. Deshalb ist für sie Coaching besonders wichtig. Doch es ist auch sinnvoll, berufliche Probleme bereits dann mit einem Coach zu besprechen, wenn man noch keine Führungsposition inne hat. Gerade Frauen kann es so besser gelingen, innere und äußere Barrieren, die sich ihnen beim Aufstieg in den Weg stellen, voneinander zu unterscheiden, um so leichter die besten Möglichkeiten herauszufinden, sie zu bewältigen.

Coaching hilft nicht nur Festangestellten, sondern auch selbstständigen Frauen, Freiberuflerinnen, Firmeninhaberinnen und Unternehmerinnen, sich mit ihren persönlichen Job-Problemen auseinanderzusetzen.

Wer coacht?

Coach kann sich jeder nennen, eine verbindliche Ausbildung gibt es nicht. Thema des Coaching ist stets der Job. Deshalb sollte ein Coach Erfahrungen im Berufsleben haben, Unternehmen auch von innen kennen und wissen, nach welchen Spielregeln dort gehandelt wird. Für die Beratung hilfreich ist es auch, wenn er oder sie selbst einmal eine Führungsposition inne hatte.

Inzwischen bieten zwar verschiedene Trainingsinstitute Ausbildungen zum Coach an, die Qualität ist allerdings unterschiedlich. Inhalt der Ausbildung sollte jedoch auf jeden Fall eine intensive Auseinandersetzung mit der Rolle als Coach sein, bei der man seine eigenen Stärken und Schwächen kennen lernt und sie entsprechend einsetzt.

Ein Coach muss zwar kein Psychologe sein, er braucht jedoch ein Grundverständnis von Psychologie. Eine therapienahe Ausbildung kann dabei nicht schaden, allerdings sollte keine Therapierichtung dominieren, sondern der Coach sollte sich am besten mit verschiedenen Methoden beschäftigt haben.

Männlicher oder weiblicher Coach?

Ob Sie einen Mann oder eine Frau als Coach wählen – beides hat Vor- und Nachteile. Von einer Frau fühlen Sie sich vielleicht besser verstanden. Andererseits ist die Jobwelt immer noch eine Männerdomäne, in der Sie als Frau in einer Führungsposition die Rolle einer Exotin spielen. Da kann die männliche Sicht der Dinge unter Umständen eine hilfreiche Ergänzung sein. Entscheiden Sie selbst, was Ihnen wichtiger ist. Es gibt kein Patentrezept.

Egal, welche Ausbildung, ob Mann oder Frau, was auf jeden Fall stimmen muss, ist die Chemie. Wenn Ihnen Ihr Coach nicht sympathisch ist, Sie Zweifel an der Kompetenz haben oder, wenn ganz einfach beim Coaching nach ein paar Stunden nichts herauskommt, dann versuchen Sie nicht, Ihre Zweifel zu beschwichtigen. Suchen Sie sich einen anderen Coach. Manchmal ist es wie bei der Partnerwahl: Es kann eine Weile dauern, bis man den oder die Richtige findet.

Kriterien für gutes Coaching.

Nach Meinung von Ilse Martin, Leiterin des Managerinnen Kollegs Köln, muss ein gutes Coaching folgende Faktoren erfüllen:

Individuell
Von einem Coach, der alles selbst am besten weiß und einem seine persönliche Meinung und Standpunkte überstülpen will, sollte man die Finger lassen. Ein Coach muss auf das individuelle Problem seiner Klientin eingehen können und sie dabei unterstützen, eine Lösung zu finden, die zu ihr passt. Er muss sich daher mit seinen eigenen Bewertungen zurückhalten.

Persönlich
Ein Coach braucht Geduld und Wertschätzung für den anderen und nimmt Anteil an dessen Person. Nur so kann sich eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln, die unverzichtbare Grundlage für gutes Coaching ist. Das, was während des Coachings besprochen wird, ist grundsätzlich vertraulich.

Situativ
Wichtig ist, dass der Coach Ihnen nicht rät, bestimmte Dinge zu tun oder zu lassen, sondern dass Sie gemeinsam eine Lösung für ein bestimmtes Problem finden. Basis der Beratung muss immer die konkrete Situation sein. Dafür ist es nötig, dass Sie Gelegenheit haben, ausführlich die Situation darstellen zu können. Dabei stellt der Coach gezielt vertiefende Verständnisfragen.

Systemisch
Der Coach betrachtet nicht nur Ihre Position, sondern zieht bei der Beratung auch die Situation der anderen beteiligten Personen wie etwa Chefs, Kollegen und Mitarbeiter mit ein. Er betrachtet so das gesamte System und hilft Ihnen, Ihren eigenen Anteil am Problem zu erkennen.

Methodenübergreifend
Ein guter Coach sollte aus einem breiten Methodenspektrum auswählen können, um das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können. Eine Trainerin sollte sich in verschiedenen Beratungsmethoden fortgebildet haben und nicht nur die Lizenz einer einzigen Methode vorweisen können. Scheuen Sie sich nicht, den Coach nach seiner Ausbildung und seinen Fortbildungen zu fragen.

Je nach Person und Situation läuft die Beratung nicht nach „Schema F“, sondern greift auf verschiedene Methoden zurück. Daher hat auch jeder seine eigene Art zu coachen. Das kann zum Beispiel das Vorgehen nach der Transaktionsanalyse oder mit Hilfe des Neuro-Linguistischen-Programmierens (NLP) sein, eine Entspannungsübung, ein Rollenspiel oder das Malen eines Bildes. Egal, welche Methoden der Coach beherrscht, eine wichtige Rolle spielen seine Fragen, mit denen er sich an die Erfahrungen seiner Klientin herantastet. Was hat sie schon ausprobiert? Was hat geklappt? Womit ist sie gescheitert? Aufgabe des Coaches ist es also nicht, Tipps zu geben, sondern durch geschickte Fragen seine Kundin auf den richtigen Weg zu bringen, ihr die Augen für Alternativen zu öffnen, die ihr entsprechen, aber auf die sie von alleine nicht gekommen ist. Gute Coaches erkennt man an ihren Fragen.

Ein Coach sollte seiner Klientin seine Meinung nicht aufdrängen, aber er sollte doch, wenn es nötig ist, auch ehrlich seine Meinung sagen. Zum Beispiel, wenn er den Eindruck hat, dass die Beratung nichts bringt, weil die Klientin ihre Probleme nicht wahrhaben will oder wenn sie sich seiner Ansicht nach durch ihr Verhalten noch tiefer in die Patsche reitet.

Wie verläuft Coaching in der Praxis?

Eine gute Beraterin klärt im Vorgespräch erst einmal, worum es geht. Dabei läßt sie offen, ob sie überhaupt die Richtige ist. Dieses erste Gespräch ist bei einigen Coaches kostenlos (Die Tatsache, ob es etwas kostet oder nicht, ist jedoch kein Qualitätskriterium). Um sich nicht zu verzetteln, sollte das Thema des Coachings bereits in der ersten Sitzung klar definiert werden. Dann wird eine Zielvereinbarung getroffen, in der folgende Fragen beantwortet sein sollten:

  • Was wollen Sie erreichen?
  • Was wollen Sie verändern?
  • Wo und wie kann Ihnen der Coach Unterstützung bieten?

Nach dem ersten Mal sollte man sich entscheiden, ob man wiederkommen will. Wenn ja, wird eine bestimmte Anzahl von Coaching-Terminen vereinbart. Taucht während des Coachings ein neues Thema auf, muß eine neue Vereinbarung getroffen werden.

Ein gutes Coaching ist also mehr als nur ein nettes Gespräch. So werden von Anfang an nicht nur Thema und Ziel, sondern auch der zeitliche Rahmen festgelegt. Je nachdem, ob es sich um eine längere Begleitung oder ein begrenztes, klares Problem handelt, werden die Zahl der Sitzungen und der zeitliche Abstand abgestimmt. Das kann eine Sitzung pro Woche oder eine alle zwei Monate sein. Manche Coaches arbeiten auch zunächst einmal einen halben Tag mit ihren Klientinnen und legen erst dann den weiteren Verlauf fest. Nach ein paar Sitzungen sollte stets eine Zwischenbilanz gezogen werden. Was haben wir erreicht? Was fehlt noch? Im Schlussgespräch wird dann noch einmal ein umfassendes Resumee gezogen und besprochen, ob die vereinbarten Ziele erreicht wurden.

Die Grenzen des Coaching.

Coaching kann eine wertvolle Hilfe sein, ein Allheilmittel ist es allerdings nicht. Wenn eine Situation von Anfang an sehr verfahren ist, ist es auch mit Hilfe des besten Coachs schwer, das Steuer komplett herumzureißen. In einem solchen Fall hilft das Coaching aber zumindest, zu klären, ob sich weiteres Kämpfen und Durchhalten lohnt oder ob man lieber selbst die Konsequenzen ziehen und sich einen neuen Job suchen will. Mit Hilfe des Coachs kann man überlegen, welche neue Aufgabe besser für einen geeignet sein könnte. Selbst, wenn beim Coaching auch hin und wieder private Probleme eine Rolle spielen, weil sie eng mit den beruflichen verknüpft sein können, bleibt das Coaching vom Grundsatz her eine Beratung, bei der die berufliche Situation im Vordergrund steht.

Coaching ist keine Therapie und ersetzt sie auch nicht. Wer tiefgreifende persönliche Probleme hat, sollte diese in einer Therapie angehen – was nicht auf eine mehrjährige Psychoanalyse herauslaufen muss, wie oft angenommen wird. Es kann zum Beispiel auch eine von vornherein kurzzeitiger angelegte Gesprächstherapie sein.

Coaching erfordert stets die aktive Zusammenarbeit und erreicht dort seine Grenze, wo die Kundin nur passiv Patentrezepte und schnelle Lösungen erwartet. Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe, das Ziel ist Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

Gefahren des Coaching‘ oder das „Guru“-Spiel.

Da sich jeder Coach nennen kann, tummeln sich auf dem Markt auch fragwürdige Anbieter. Harmlose esoterische Lebensberater finden sich genauso wie einschlägig bekannte Psychogurus. Grundsätzlich sollte man sehr misstrauisch sein, wenn mit Einschüchterungen, mit Geheimnissen oder schnellen Erfolgsversprechen gearbeitet wird. Wenn Ihr Coach auf fundamentalistische Art und Weise nur mit einer Methode arbeitet, sich wie ein Guru feiern lässt und allzu bestimmt auf seinen eigenen Vorschriften beharrt, sollten Sie aufpassen. Vorsicht ist auch angeraten bei Drohungen wie „Machst Du das nicht so, wie ich es Dir gesagt habe, musst Du einen hohen Preis bezahlen.“ So können dubiose Berater das Coaching geschickt nutzen, um das Vertrauen ihrer verunsicherten Klientin zu gewinnen und sie dann abhängig zu machen. Die Journalistin und Psychologin Bärbel Schwertfeger, die in ihrem Buch „Der Griff nach der Psyche“ aufgedeckt hat, was umstrittene Persönlichkeitstrainer in Unternehmen anrichten können, ist der Meinung, dass sich ein guter Coach so schnell wie möglich selbst überflüssig machen sollte. Sie rät zur Wachsamkeit, wenn ein Coach immer weitere Stunden empfiehlt.

Das Risiko, dass beim Coaching etwas falsch läuft, droht – ohne böse Absicht – auch dann, wenn die Kundin so massive Schwierigkeiten hat, dass sie durch eine Therapie Klärung bräuchte, und der Coach von der Situation überfordert ist, das aber nicht erkennt. Ähnlich wie oft bei Angehörigen von Süchtigen, kann es passieren, dass der Coach seine gesunde Distanz verliert und sich selbst in die Probleme seiner Kunden verstrickt. Dann reagiert er wie ein so genannter „Co-Abhängiger“ und wird selbst zum hilflosen Helfer.

Heimlich zum Coach gehen?

In den USA ist Coaching längst etabliert. Wer im Job festhängt, holt sich die Unterstützung eines Profis. Bei uns haftet der individuellen Begleitung leider oft noch ein gewisser negativer Beigeschmack an. Getreu dem Motto „Wer seine Probleme nicht alleine lösen kann, ist für den Job nicht geeignet“ sehen viele in der Hilfe von außen einen Makel. Das führt dann bisweilen zu bizarrer Geheimniskrämerei. Man geht zum Coach, aber keiner darf es wissen. Es ist eine Frage des Selbstbewußtseins, ob man sich traut, dazu zu stehen. Gut möglich, dass Ihnen das Coaching dabei hilft, Ihr Selbstbewusstsein weiter zu entwickeln. Das kann unter anderem zu Folge haben, dass es nach einiger Zeit für Sie überhaupt kein Problem mehr ist, darüber zu sprechen, dass Sie sich beruflich beraten lassen.

Auch fortschrittliche Unternehmen haben längst erkannt, wie wichtig es ist, ihren Mitarbeitern Unterstützung bei beruflichen Problemen zu geben. Denn nur wer den Kopf frei hat und weiß, wie er schwierige Situationen meistert, ist auch voll leistungsfähig. Manche Firmen wie etwa die Deutsche Telekom bieten in speziellen Managerinnen-Förderprogrammen berufsbegleitendes Training und Coaching bei einem externen Coach an. Neben zehn Wochenendseminaren gehören dazu sechs Einzelcoachings – auf ein Jahr verteilt.

Wann sollte man mit Coaching beginnen?

Man kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit dem Coaching beginnen, sobald man eine berufliche Frage hat, mit der man alleine nicht weiterkommt. Besonders wichtig ist Coaching in Krisensituationen, weil dann wichtige Entscheidungen anstehen oder sogar die berufliche Existenz gefährdet sein kann. Das Coaching bietet die Chance, die Krise vielleicht doch noch zur eigenen Zufriedenheit meistern zu können. Zwar kann manchmal das Coaching den Job nicht mehr retten, aber mit Hilfe des Coaching gelingt es, mit dem Jobverlust umgehen zu lernen oder sich selbst rechtzeitig einen neuen zu suchen.

Wenn es darum geht, einen neuen Job zu finden, kann das Coaching bei Jobsuche und Bewerbungsgesprächen unterstützen.

Die Trainerin Ilse Martin geht sogar so weit, Frauen zu empfehlen, schon vor Antritt einer neuen Stelle mit dem Coaching zu beginnen. So können ihrer Meinung nach Frauen von Anfang an üben, Forderungen zu stellen – zum Beispiel, in dem sie einen guten Vertrag aushandeln.

Grundsätzlich bietet Coaching zu jedem Zeitpunkt eine Menge Entwicklungsmöglichkeiten. Gerade, wenn man nicht oder noch nicht in einer aktuellen Krise steckt, hat man die Möglichkeit, aus einer sehr gut abgesicherten Position heraus locker und spielerisch neue Dinge auszuprobieren: zum Beispiel in Meetings sicherer aufzutreten, den Mut zu haben, Kritik anzubringen oder Mitarbeitergespräche konstruktiver zu führen. Dann steht nicht der ganze Job auf dem Spiel, wenn nicht gleich alles auf Anhieb klappt. Aber man entwickelt seine sozialen Fähigkeiten weiter und das wird in Zukunft nicht nur für Führungskräfte außerordentlich wichtig sein.

Auch wenn es bei Coaching in der Regel darum geht, Probleme zu lösen, muss man nicht darauf warten, dass man mit einer Situation überhaupt nicht mehr zurecht kommt, bis man nach dem Coaching wie nach dem letzten Strohhalm greift. Egal, mit welchen beruflichen Herausforderungen man gerade konfrontiert ist, gutes Coaching ermöglicht immer eine Weiterentwicklung und ist deshalb auch sinnvoll, wenn man nicht in einer tiefen Krise steckt.

Durch Coaching können Frauen im Job lernen:
  • Den eigenen Anteil am Problem zu sehen
  • Ihre eigenen Gefühle zu erkennen und sie anzusprechen
  • Sich abzugrenzen und „nein“ zu sagen
  • Mit Selbstzweifeln umzugehen
  • Sich über den eigenen Machtanspruch klar zu werden
  • Wiederkehrende Muster zu erkennen
  • Zu überprüfen, ob sie den Aufgaben einer Führungskraft gerecht werden
  • Das eigene Auftreten und seine Wirkung auf andere zu reflektieren
  • Sich über eigene und fremde Rollenerwartungen klar zu werden
  • Bewusst eigene Stärken und Schwächen einzuschätzen
  • Klare Ziele zu setzen und durchzusetzen
  • Mit der Einsamkeit einer Führungsposition und dem Wunsch nach Harmonie umzugehen
  • Den Zusammenhang zwischen privaten und beruflichen Problemen zu erkennen
Wie finde ich Coaching-Experten?

Am besten finden Sie kompetente Coaches natürlich über persönliche Empfehlungen. Ansonsten bieten sich folgende Möglichkeiten an, einen Coach zu finden:

  • Über die Regionalgruppen Ihres Berufsverbandes und anderer beruflicher Netzwerke für Frauen.
  • Bei speziellen Frauenmessen halten Expertinnen, die Coaching anbieten, oft Vorträge oder moderieren Workshops – eine gute Gelegenheit, einen ersten Eindruck zu bekommen.
  • Wenn Sie Angestellte eines großen Unternehmens sind: Fragen Sie die hauptamtlich Verantwortlichen für Personalentwicklung oder Management Development – sie arbeiten oft mit erfahrenen Coaches zusammen.
  • In den Service-Seiten dieser Website finden Sie Adressen von Seminaranbietern und Coaches.

Was kostet Coaching?

Beim Coaching wird meist nach Stunden abgerechnet. Eine Sitzung dauert in der Regel eine Stunde und der Stundensatz beginnt bei rund 75 Euro. Für tageweises Coaching wird ein individueller Preis berechnet. Fragen kann sich lohnen: Manche Unternehmen übernehmen sogar die Kosten für das Coaching – vorausgesetzt man begründet seinen Bedarf stichhaltig genug. Dabei ist es allerdings wichtig, dass Sie sicher sein können, dass sich der Coach neutral verhält und das ist nur möglich, wenn er oder sie nicht ebenfalls bei Ihrem Unternehmen angestellt sind.

Doch auch, wenn Sie das Coaching selbst bezahlen müssen, bedenken Sie, dass es eine Investition in Ihre Zukunft ist.

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Veröffentlicht in Mash up
One comment on “Coaching und Mentoring via Skype oder Telefon
  1. Barbara Wietasch ist seit mehr als 25 Jahren in der Welt des internationalen Managements zu Hause, war Vertriebs- und Marketingleiterin in internationalen Konzernen und ist seit mehr als 10 Jahren internationale Business-Coach und Trainerin in unterschiedlichsten Branchen wie Automobil bis Telekommunikation.

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